| News und Bücher von Michael Koglin |
Spaziergänge durch
das jüdische HamburgDas Hamburger Grindelviertel, irgendwann in den zwanziger Jahren. Durch die Luft zieht der Geruch nach Ingwer und Salbei. Aus den Küchenfenstern duftet es nach gefillte Fisch oder nach Lokschen auf salzige Art mit Hammelfleisch. In diesem Stadtteil begegnen die in Hamburg geborenen Juden ihren Glaubensbrüdern aus
Osteuropa, Christen und Juden kaufen gemeinsam in den zahlreichen koscheren und nicht
koscheren Läden. Es wird jiddisch gesprochen, polnisch oder hochdeutsch. Das
Grindelviertel ist ein quicklebendiges Stück Hamburg. Von diesem quirligen Leben ist nach der Shoah, dem Holocaust, kaum etwas geblieben.
1931 lebten 20.000 Juden in Hamburg, weitere 5.000 waren in Altona beheimatet. 1939, nach
Jahren der Demütigung und Verfolgung durch die Nazis, bestand die jüdische Gemeinde nur
noch aus 8.400 Mitgliedern. Ab 1941 setzten die Deportationen ein. Mehr als 8000 Hamburger
Juden wurden in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten, in Auschwitz, Treblinka
oder Neuengamme ermordet. Dieses Buch möchte die Leser in diese heute noch vorhandenen Gebäude begleiten, von
ihrer Geschichte und Bedeutung für die jüdische Bevölkerung erzählen. Es wendet sich
besonders an jene Leser, die noch nichts oder nur wenig vom einstigen jüdischen Leben am
Grindel wissen. Ich würde mich freuen, wenn dieser Spaziergang durch die jüdischen Baudenkmäler auch
ein Anstoß sein könnte, etwas offener auf jene Menschen zuzugehen, die heute auf ihrer
Flucht ein Asyl in Hamburg erhalten haben. Dies ist besonders wichtig in einer Zeit, in
der sich wieder der Antisemitismus und Fremdenhass in einigen deutschen Hirnen
festzukrallen droht. |
|
Erhältlich beim Buchhändler: ISBN 3434504052 oder bei Amazon.de |